Begleiter fürs Leben

ich glaube ich habe heute einen Begleiter fürs Leben gefunden.
Wie du weißt suche ich schon lange, hatte bisher aber nie Glück.
Ich habe schon viele vor ihm kennen gelernt. Es waren alle
möglichen Typen dabei, große, kleine, farbige und alle haben mir
versprochen, sie seien genau das was ich bräuchte. Er hingegen
stand still und schüchtern in einer Ecke. Er ist außergewöhnlich,
und doch fällt er kaum auf. Er versucht auch gar nicht unnötig
Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ich musste Ihn einfach kennen lernen,
also ging ich rüber zu ihm. Eine Weile standen wir dort und betrachteten
uns im Spiegel. Wir waren beide auf der Suche nach jemanden und
haben wir beide jemanden gefunden. Ich nahm ihn mit nach Hause.
Ich bereue nichts.

Der Sonnenaufgang

Es war noch Nacht, als der Aufstieg begann. Wir bahnten uns den Weg
durch die Dunkelheit, immer ein Fuß vor den anderen. Es war kalt,
ich konnte meinen Atem im Schein der Stirnlampe sehen. Schon bald
begann sich die Fauna zu ändern. Büsche und Bäume waren kaum noch
zu erkennen. Moose und Flechten dominierten die felsige Landschaft.
Das Atmen fiel mir zunehmend schwerer, die Luft war dünner geworden.
Lange begleitete uns das Schwarz der Nacht, bis es sich langsam in ein
dunkles Blau zu erhellen begann. Erst jetzt erkannten wir die dichte
Wolkendecke um uns herum und wenige Minutes später bekamen wir den
Regen zu spüren. Dir macht der Regen nichts, das wusste ich, also ließ
auch ich mich nicht beirren. Das letzte Stück lag noch vor uns. Zwischen uns
und dem Gipfel befand sich ein steiler Anstieg. Nur unter Einsatz meiner
Hände und aller Kraft erklommen wir das letzte Stück. Dann standen wir
oben. Ich nahm dich von meinen Schultern und stellte dich auf den Boden.
Dann war es soweit. Der schönste Sonnenaufgang meines Lebens.

Foto: Lars Schneider | Copyright TATONKA GmbH

Der Abschied

Die Welt dreht sich ein Stückchen langsamer, seitdem Wir nicht mehr
zusammen sind. Oft denke ich zurück an unsere letze gemeinsame Reise
und frage mich: habe ich dich, du mich oder wir uns im Zug verlassen.
Eigentlich ist es nicht wichtig. Denn egal wie, du bist nicht mehr da.
Ich hoffe, es geht dir gut. Vielleicht hast du schon einen neuen Freund
gefunden, da wo du jetzt bist. Ich für meinen Teil führe meine Reise mit
deinem Vorgänger fort, welchen ich für dich einst verlassen hatte.
Wie damals gibt er sich alle Mühe, aber es ist nicht das Gleiche.
Er ist kompliziert und ich komme nicht immer klar mit ihm. Du warst
einfach. Auf dich konnte ich mich verlassen. Wir erlebten sonnige und
regnerische Tage. Höhen und Tiefen. Entdeckten zusammen Neues und Altes.
Du hast immer meinen Rücken gestärkt und zuverlässig die Dinge beschützt
die mir wichtig waren. Es wird der Tag kommen, an dem ich wieder einen
würdigen Nachfolger finde, aber dich, dich werde ich nie vergessen.

Es handelt sich hierbei um eine Studienarbeit, welche nicht real Umgesetzt wurde.